Ludwigslust
Project public preposition
DYS(U)TOPIA / UNFINISHED
Year 2017
Place Castle Ludwigslust /DE
Technique light installation / neon lamps
Thanks produziert im Rahmen des Projektes "non_lieux - vier, fünf (Nicht)-Orte in Marl" für Urban Lights Ruhr 2017 im Auftrag von Urbane Künste Ruhr
Photographer Archive Mischa Kuball, Düsseldorf /DE

DYS(U)TOPIA / UNFINISHED, Ludwigslust, 2017

Der Konzeptkünstler Mischa Kuball (Düsseldorf) lässt im Kontext seiner Werkreihe ‚public preposition’ für die Dauer von wenigen Stunden an der Brücke zum Schlossplatz Ludwigslust einen leuchtenden Schriftzug vorfahren, auf dem in den frühen Abendstunden des Mittwochs am 8. November 2017 „DYS(U)TOPIA“ und „UNFINISHED“ zu lesen ist. Mit dieser temporären Installation bezieht er sich auf die Gründung des Ortes durch Herzog Friedrich den Frommen, der durch seinen Baumeister Johann Joachim Busch in der Anlage des Schlosses, der Kirche und der Siedlung seine idealen Vorstellungen des Regierens und des Staates zum Ausdruck bringen ließ. Mit dem Schriftzug „UTOPIA“ möchte Kuball jedoch nicht allein auf den historischen Ort nach der Wiedereröffnung des sanierten Ostflügels am 6. März aufmerksam machen, sondern vielmehr auf die Möglichkeiten und Chancen des Utopischen sowie dessen regelmäßigem Scheitern, das der Schriftzug mit dem Wechsel in „DYSTOPIA“ anzeigt. Der griechische Begriff wurde erstmals von John Stuart Mill 1868 in einer parlamentarischen Debatte verwendet, als er den Zustand des Staates kritisierte. Wie John Stuart Mill möchte Kuball auf das wiederkehrende Misslingen und Unvollendete unserer politischen Utopien in Vergangenheit und Gegenwart hinweisen. Damit stellt sich gleichzeitig die Frage, wie wir heute Öffentlichkeit und Gesellschaft verstehen und unser gemeinsames Zusammenleben vor dem Hintergrund aktueller politischer Fragen wie Globalisierung oder Krieg und Vertreibung gemeinsam gestalten wollen.

Die Lichtinstallation wurde im Rahmen des Projektes "non_lieux - vier, fünf (Nicht)-Orte in Marl" für Urban Lights Ruhr 2017 im Auftrag von Urbane Künste Ruhr produziert.